sinti-swing-berlin wurde 1985 in ostberlin von den brüdern alfred, fredi und wilfried ansin zusammen mit dem schwager hans lauenberger gegründet. die vier musiker sind sinti, d. h. deutsche "zigeuner" mit ihrer eigenen sprache und musiktradition - dem sinti swing.

der ursprung dieser musik liegt im pariser jazzclub hot club de france. hier lieferten sich ende der dreißiger jahre, begleitet von rhythmusgitarren und bass, der gitarrist django reinhardt und der jazzgeiger stefan grappelli virtuose musikalische duelle, ein feuerwerk an spontaneität und spielfreude.

im niedergangsjahrzehnt der ddr stand die lebendige musik von sinti-swing-berlin für etwas, das trotz der isolation durch die berliner mauer gesund und international geblieben und einfach nicht unterzukriegen war.

hans lauenberger, lange zeit einer der sologitarristen der band, hat inzwischen die gitarre an seinen sohn janko weitergereicht, der das feeling einer neuen generation in die gruppe hineinträgt. von beginn an dabei ist der geiger bernd huber. wie zu zeiten des hot club de france spielen die musiker auf akustischen instrumenten. der hauch von französischer musette sowie der leicht wienerische einschlag, der ab und an durchklingt, verleihen dem ganzen einen besonderen charme.

sinti-swing-berlin trat mit dem legendären schnuckenack reinhardt-quintett (uraufführung des requiems kaza kathárinna von gerhard rosenfeld) im mainzer dom und dem swing-dance-orchestra von andré hermlin im großen berliner konzerthaus auf. beim berliner jazz & blues award 2005 erhielt die band den publikumspreis. der dokumentarfilm "djangos lied. eine sinti-jugend in deutschland" porträtiert die familie lauenberger. im mittelpunkt steht janko lauenberger und sinti-swing-berlin. 2008 wurde der film in der ard und auf phönix ausgestrahlt.

besetzung der gruppe:
janko lauenberger - sologitarre
bernd huber          - violine
fredi ansin           - rhythmusgitarre
wilfried ansin       - rhythmusgitarre
hans lauenberger - bass, gitarre, gesang

medienveröffentlichungen:
1987 - amiga-platte "bei mir bist du schoen"
2008 - "weh ziro - es wird zeit"
2008 - dokumentarfilm "djangos lied. eine sinti-jugend in deutschland" von tom franke und a. k. richter mit sinti-swing-berlin