Wer kennt ihn nicht, den Musiker an der Ecke, der leidenschaftlich Protestsongs singt? Oder die Jongleurin in der Fußgängerzone, die furios Bälle durch die Luft wirbelt? Beiden unterschiedlichen Straßenkünstlern ist gemein, dass sie ihre Kunst im öffentlichen Raum aufführen – zugänglich für jedermann und meist gegen eine freiwillige Spende.
Geschichte der Straßenkunst
Schon in der Antike gab es Straßenkünstler, die vornehmlich als Gaukler oder Musiker in Erscheinung traten. Eine herausragende Bedeutung nahm dabei das sogenannte fahrende Volk der „Zigeuner“ ein. Diese taten sich besonders als Musiker hervor und verbreiteten die Idee der Straßenkunst zuerst entlang der Mittelmeerküste. Nach und nach setzte sich diese Kunstform schließlich im ganzen europäischen Raum durch. Auf deutschem Sprachgebiet galten vor allem die Minnesänger mit ihrer Liebeslyrik als erste bekannte Vertreter der Straßenkunst. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich daraus die unterschiedlichsten Darbietungsweisen, die auch heute noch die Menschen unterhalten und erfreuen.
Straßenkünstler erobern die Städte
Neben Musikern und Gauklern gehören mittlerweile Zauberkünstler, Pantomimen, Breakdancer, Stelzenläufer, Clowns, Pflastermaler und Lebendskulpturen zum alltäglichen Bild einer jeder größeren Stadt. Ob in der Einkaufsstraße, vor stark frequentierten Sehenswürdigkeiten oder an der Ampel vielbefahrener Kreuzungen: Straßenkünstler haben inzwischen den öffentlichen Raum erobert und bringen willkommene Abwechslung in den innerstädtischen Alltag. In deutschen Kommunen wacht jedoch oftmals das jeweilige Ordungsamt über die Straßenkunst – das aber meist tolerant. Eine Ausnahme bildet das Münchner Ordnungsamt, das sogar die musikalische Qualität der Darbietungen bewertet!
Lebendige Vielfalt
Wenn es einen Trend in der großstädtischen Straßenkunst gibt, dann sind es die sogenannten lebenden Statuen bzw. Lebendskulpturen. Unbeeindruckt von dem Gewusel um sie herum, verharren die meist fantasievoll kostümierten und geschminkten Gestalten stundenlang in exaltierten Posen. Das krasse Gegenstück dazu sind die fiebrig-zappeligen Breakdancer. Zu ohrenbetäubender Hip-Hop-Musik aus überdimensionierten Ghettoblastern rotieren ihre Körper artistisch über den Asphalt. Dem klassischen Straßenmusiker mit Gitarre ficht das wenig an, denn der steht wie immer bei Wind und Wetter in der Fußgängerzone.
Geben und geben lassen
Oft wird zwischen zwei Arten von Straßenkunst unterschieden: Circle Shows und Walk-by Acts. Eine Circle Show hat einen Anfang und ein Ende und gilt als einträglicher, während der Walk-by Act eher auf den klassischen Zufallspassanten abzielt. So oder so, der Straßenkünstler lebt häufig von den Einnahmen seiner Darbietungen. Bitte denken Sie also daran, wenn Ihnen demnächst ein Hut unter die Nase gehalten wird.
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