Im Interview mit Jan Jokim

Jan Jokim steht seit über 30 Jahren auf der Bühne und verzaubert Menschen nach dem Motto:  

All you need is laugh!

 

Crabbel: Lieber Herr Jokim, wann kamen Sie zu der Zauberei und was begeistert Sie an dieser?

Jan Jokim: Ich habe mir im Jahre 1976, als ich mit 25 Jahren noch im Studium war, überlegt, welches interessante Hobby ich später einmal ausüben wollte. Da habe ich im Radio anlässlich der Deutschen Meisterschaften der Zauberkünstler ein Interview mit einem bekannten Zauberer gehört und ich habe mich sofort dazu entschlossen, die Zauberkunst künftig zu meinem Hobby zu machen. Über den Ortszirkel Bremen des Magischen Zirkels von Deutschland e.V., einer Berufsvereinigung der Magier im deutschsprachigen Raum, wurde ich dann als Zauberkünstler angelernt und habe im Jahre 1980, als ich auch mein zweites juristisches Staatsexamen ablegte,  meine Prüfung als Zauberkünstler beim Magischen Zirkel erfolgreich bestanden. Dass daraus, über 30 Jahre später, tatsächlich mein ‚Zweitberuf‘ werden sollte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Jan Jokim Zauberkünstler

Crabbel: Haben Sie einen Lieblingszaubertrick und wenn ja, welcher?

Jan Jokim: Es ist natürlich schwierig, bei so vielen Zauberkunststücken, die man einmal erworben hat und auch noch vorführt, einen Lieblingstrick zu benennen. Aber ich führe seit vielen Jahren ein wirklich faszinierendes Kunststück vor: Ein von einem Zuschauer entliehener 20 €-Schein, von welchem dieser eine Ecke seines Scheins mit der darauf befindlichen Geldschein-Nummer sozusagen als ‚Quittung‘ zurückbekommt, wird versehentlich geschreddert und erscheint daraufhin in einer original verschlossenen Erdnussdose wieder. Natürlich stimmen die Geldschein-Nummern überein und die Erdnüsse sind auch essbar, sogar ‚fettfrei geröstet‘.

 

Crabbel: Was finden Sie an Ihrer Show besonders sehenswert?

Jan Jokim: Ich versuche, mich auf jede Zaubershow, für die ich gebucht werde, mit der gebotenen Sorgfalt vorzubereiten. So ist es bei mir selten, dass ich stets die gleiche Show vorführe. Die Zauberkunst ist ein dynamischer Prozess, wie die Kunst schlechthin. Das heißt, dass ich mich zunächst selbstkritisch hinterfrage, ob ein Kunststück bei den Zuschauern gut angekommen ist oder nicht. Wenn etwas nicht gut angekommen ist, frage ich mich natürlich, ob es an dem Kunststück selbst liegt oder daran, dass ich es nicht so überzeugend vorgetragen habe. Dann ist dies für mich der Ansporn, alles noch einmal zu überprüfen, Verbesserungen einzubauen oder das Kunststück erst einmal auf die ‚Reservebank‘ zu legen. Oftmals finde ich später dann einen guten Anlass, dieses Kunststück in anderer Form und in einem anderen Kontext neu zu präsentieren.

Crabbel: Was unterscheidet Sie von anderen Zauberkünstlern?

Jan Jokim Zuaberkünstler

Jan Jokim: Ich denke, dass mich nicht viel von anderen Zauberkünstlern unterscheidet. Wie gesagt, ich habe eigentlich kein Standardprogramm, was ich immer wieder vorführe, das wäre mir selbst auch zu langweilig. Die meisten meiner Zauberkollegen haben für sich den Anspruch, alle Zuschauer möglichst optimal zu unterhalten. Die individuellen Ansätze hierfür sind allerdings verschieden, und das ist auch gut so. Ich bin immer wieder fasziniert, wenn ich Berufskollegen bei ihrer Arbeit beobachten kann. Sie leisten in aller Regel hervorragende Unterhaltungskunst und dies ist in der heutigen Zeit gar nicht einfach. Wichtig ist für einen selbst, dass man ‚seine eigene Furche graben‘ muss. Mit anderen Worten, man muss alle Alleinstellungsmerkmale herausarbeiten, um sich von der Vielfalt abzugrenzen und für ‚Kunden‘ interessant zu werden. Dies geschieht aus meiner Sicht weniger unter dem Aspekt, möglichst viele Engagements zu erhalten, sondern es dient der Verwirklichung des  eigenen künstlerischen Anspruchs.

Crabbel: Sie haben das Motto ‚All you need is laugh‘. Wirkt sich das auch auf andere Bereiche Ihres Lebens aus?

Jan Jokim: Du lieber Himmel, da fragen Sie am besten meine Frau oder meine beiden erwachsenen Töchter mit ihren Enkelkindern! Meine Frau behauptet stets, ich würde zu wenig lachen. Nicht, dass ich zu Hause nichts zu lachen hätte … ich bin ja selbst eigentlich schon komisch genug, aber in der Tat, Lachen macht gesund und glücklich. Und ich arbeite daran, noch gesünder und noch glücklicher zu werden …!

Crabbel: Sie führen das Programm „Sharmila und das Zauberlicht“ vor, welches Respekt und Toleranz vermitteln und Kindern in Indien helfen soll. Wie kamen Sie auf die Idee?

Jan Jokim

Jan Jokim: Dieses spezielle Programm insbesondere für Kinder ab 4 Jahren und Familien habe ich im Frühjahr 2006 im Rahmen einer Kooperation mit einem gemeinnützigen Verein aus Hamburg entwickelt, um einmal ein bewusst anderes Zauberprogramm anbieten zu können.  Der Verein kümmert sich um Tsunami-Waisenkinder vorrangig in Indien und setzt sich unter anderem dafür ein, den Kindern eine gute schulische Ausbildung sowie Unterkunft und ausreichende Ernährung zu bieten. Das Programm ist als non-profit-Programm konzipiert,  das heißt, dass der Reingewinn der Veranstaltungen entweder diesem Projekt oder auch anderen lokalen Projekten für Kinder und Familien zufließt. Bei der ca. 60-minütigen Zaubershow geht es insbesondere darum, den anwesenden Kindern auf zauberhafte, spielerische und pädagogisch ansprechende Weise den friedlichen und toleranten Umgang miteinander zu vermitteln sowie den zwischenmenschlichen Respekt, Friedfertigkeit und Toleranz gegenüber anders Denkenden nachhaltig zu vertiefen. Das ist natürlich kein Programm mit ‚erhobenem pädagogischen Zeigefinger‘, sondern es wird auch herzhaft gelacht; schließlich soll die Show ja auch Spaß machen: Das kleine indische Mädchen Sharmila findet auf einem alten Grabhügel der Prinzessin Anisha eine ebenso alte Grablampe und einen uralten mystischen Zauberstab. Sie wundert sich, dass die kleine Grablampe immer wieder ausgeht, nachdem man sie angezündet hatte. Sharmila bekommt heraus,  das dahinter ein Geheimnis steckt, was mit Anisha selbst zu tun hat. Ob Sharmila es schaffen wird, das Rätsel um die Prinzessin Anisha zu lösen und die Grablampe wieder zum Leuchten zu bringen, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten…

Crabbel: Wann sind Sie mit diesem Programm aufgetreten und für welche Zielgruppe ist das Programm geeignet?

Jan Jokim: ‚Sharmila‘ hatte im Sommer 2006 an einer Grundschule in Braunschweig Premiere, danach wurde es ständig weiter entwickelt und lief auf dem 2. Ökumenischen Kirchentagen 2010 in München in der Schrannenhalle vor 650 begeisterten Kindern, anschließend auf dem  Kirchentag in Dresden 2011, auf dem Katholikentag in Mannheim 2012 und auf dem Kirchentag in Hamburg 2013. Dort war die Freilichtbühne in Planten un Blomen dreimal ‚ausverkauft‘ und ich hatte noch eine zusätzliche Show in einem Hamburger Theater. Momentan bin ich gerade dabei, die Show noch etwas zu überarbeiten, so dass sie dann im Jahr 2015 auf dem Kirchentag in Stuttgart wieder präsentiert werden kann. Zielgruppe für ‚Sharmila‘ sind insbesondere Grundschulkinder, aber auch Kinder ab 4 Jahren mit ihren Eltern, Omas und Opas und allen, die Lust dazu haben, mal etwas anderes zu sehen.


Crabbel: Abschließend: Was ist für Sie das schönste an Ihrem Beruf?

Jan Jokim: Die leuchtenden Augen der Kinder zu sehen und ab und zu von einem Kind zu hören: Jan, wann kommst du wieder? Das beflügelt mehr als Geld und gibt Ansporn zum Weitermachen.

Crabbel: Vielen Dank!

 

Weitere Informationen und Buchung:

www.crabbel.de/Jan-Jokim

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